Seit 1.4.2024 ist Cannabis für Erwachsene ab 18 Jahren legal. Gleichwohl soll diese Maßnahme nicht als Aufforderung zum Konsum verstanden werden, sondern der Bundesgesetzgeber erhofft sich dadurch und aufgrund der Regularien zu den ab 1.7.2024 erlaubten Anbauvereinigungen, dass sich möglichst viele der derzeit 4,5 Millionen Cannabis-Konsumierenden das Cannabis über diese Strukturen und nicht mehr wie bisher über den Schwarzmarkt besorgen.

Unter www.cannabispraevention.de hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZGA) alle wichtigen Informationen rund um das Gesetz und Cannabis zusammengestellt und auch separate Webseiten für Eltern, Lehrkräfte und Jugendliche erarbeitet.

Bezüglich des nun für Erwachsene erlaubten Konsums sind folgende Vorschriften zu beachten:

- 25 Gramm (Trockenmasse) Besitz im öffentlichen Raum erlaubt

- 50 Gramm (Trockenmasse) Besitz in der Wohnung erlaubt

- Konsumverbot generell in Gegenwart Minderjähriger

- Konsumverbot in 100-m-Sichtweite von Kitas, Spielplätzen, Schulen, Sportstätten und Jugendclubs

- Konsumverbot 7-20 Uhr in Fußgängerzonen

- Konsumverbot in und um Anbauvereinigungen herum

- Anbauclubs dürfen Hanf an Erwachsene von 18-21 Jahren nur mit maximal 10% THC-Gehalt abgeben

- 2 Jahre Gefängnis bei Abgabe an Kinder und Jugendliche

Verstärkte Cannabisprävention ist aktuell wichtiger denn je. Gemeinsam mit dem Sozialministerium von Mecklenburg-Vorpommern wollen wir in den nächsten Monaten verschiedene Maßnahmen realisieren, um über das Gesetz und deren Vorgaben, aber auch über die Risiken des Konsums insbesondere für die Altersgruppe der unter 25jährigen aufzuklären. Das Wachstum des Gehirns endet tatsächlich erst in ungefähr diesem Alter, sodass das im Cannabis enthaltene THC insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen irreparablen Schaden anrichten kann.

Präventionsprogramm "Cannabis - quo vadis?"

Das seit einigen Jahren deutschlandweit erfolgreich laufende Programm "Cannabis - quo vadis?" wird auch bei uns in MV in einigen Orten angeboten. Es  ist ein interaktiver Workshop, welcher den Teilnehmenden anhand von sechs Etappen fachlich fundierte und sachliche Informationen zum Thema Cannabis vermittelt. Bestehende Mythen wie z. B. „Kiffen ist gesünder als Rauchen“ und andere Fehlinformationen werden korrigiert. Zudem werden die Teilnehmenden des Workshops unter anderem über mögliche Auswirkungen auf den Straßenverkehr aufgeklärt. Während des Workshops setzen sich die Jugendlichen auch mit ihrer eigenen Biografie auseinander, indem sie mögliche Auswirkungen des Cannabiskonsums mit Lebensentwürfen fiktiver Personen in Zusammenhang stellen. Auch Situationen zu Hause und in der Schule werden durchgespielt und diskutiert. Zusätzlich wird ein Perspektivenwechsel mit Eltern/Bezugspersonen sowie Lehrkräften angeregt. Abschließend erhalten die Teilnehmenden Informationen über das Hilfesystem in deren Region.

Nähere Informationen dazu finden Sie hier: https://www.villa-schoepflin.de/cannabis-quo-vadis.html

In MV ist das Programm bisher in folgenden Landkreisen abrufbar:

Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

Psychosoziale Beratungs- und Behandlungsstelle für Suchtkranke und Angehörige (Caritas)

Regionalstelle Neubrandenburg

Heidmühlenstr. 17, 17033 Neubrandenburg

Tel. 0395/ 581 45-50

juliane.hartmann@caritas-im-norden.de

 

Sucht- und Drogenberatungsstelle Malchin

Rudolf-Fritz-Str.1a
17139 Malchin

Tel. 03994-632584

duede-grandke@sozialwerk.net

 

Landkreis Rostock

Sucht- und Drogenberatungsstelle Teterow

Niels-Stensen-Straße 2
17166 Teterow

Tel. 03996- 120620
SuchtberatungTeterow@sozialwerk.net

 

Landkreis Nordwestmecklenburg

Sucht- und Drogenberatungsstelle

Mecklenburger Straße 36a
23966 Wismar

Tel. 03841 2240410
suchberatung.hwi@diakonie-nordnordost.de